Lexika
Hausratversicherung
Je wertvoller der Hausrat ist, desto wichtiger ist der Abschluss einer Hausratversicherung. Sie ist für Hausbesitzer und Mieter, die im Falle der Zerstörung des Hausrats (z. B. durch einen Brand) in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnten, eine wichtige Versicherung. Obwohl man es auf den ersten Blick nämlich gar nicht vermutet, steckt ein wesentlicher Teil des Vermögens im Hausrat. Der Verzicht auf die Hausratpolice kann deshalb unter Umständen sehr teuer werden.
Tipp: Hausbesitzer sollten ihre Gebäudeversicherung und die Hausratversicherung am besten bei demselben Anbieter abschließen. Damit kann verhindert werden, dass sich unterschiedliche Versicherungen darüber streiten, wer von beiden einen Schaden begleichen muss.
Was versichert ist
Die Hausratversicherung ist ein Allround-Talent. Sie gewährt Schutz gegen viele Risiken des täglichen Lebens, und das nicht nur zu Hause, sondern in einem bestimmten Rahmen auch auf Reisen. Versichert sind auch Gegenstände, die fremdes Eigentum sind, wenn sie zum Hausrat gehören.
Die Hausratversicherung umfasst den gesamten Hausrat, also alles, was zum Gebrauch und Verbrauch gehört, insbesondere:
die Wohnungseinrichtung: z. B. Möbel, Teppiche, TV- und Videogerät, Kameras;
Gebrauchsgegenstände: z. B. Haushaltsgeräte, Spielsachen, Wäsche, Kleidung;
Verbrauchsgüter: z. B. Nahrungs- und Genussmittel, Vorräte, Brennstoffe;
Arbeitsgegenstände, die dem Beruf dienen: Werkzeuge, Geräte, Berufsbekleidung;
Wertsachen: z. B. Bargeld, Urkunden, Briefmarken Wertpapiere, Sparbücher, Schmuck, Münzen, Pelze, Gemälde, Plastiken, Antiquitäten – bis zu einer bestimmten Wertgrenze.
Wertsachen sind grundsätzlich nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz der Versicherungssumme (10 bis 25 Prozent) versichert. Durch besondere Vereinbarung und gegen einen zusätzlichen Beitrag kann der Versicherungsschutz jedoch erhöht werden.
Versicherte Risiken
Versichert sind Schäden durch Leitungswasser, Sturm, Hagel, Raub, Einbruchdiebstahl, Brand, Blitzschlag und Explosion.
Einige der nicht versicherten Risiken kann man extra in die Hausratversicherung einschließen lassen (so z. B. Überspannungsschäden). Das Risiko von Hochwasser- und Überschwemmungsschäden kann mit einer erweiterten Elementarschadenversicherung abgedeckt werden. Die Police ist aber nur im Paket mit verschiedenen anderen Naturgewaltenrisiken (z. B. Erdbeben, Erdsenkung, Lawinen) zu erhalten. Im norddeutschen Flachland muss man sich also mit der Zusatzpolice auch gegen Lawinen versichern.
Leistungen
Die Hausratversicherung ersetzt die Reparaturkosten, wenn Hausrat zerstört oder beschädigt wird. Gegebenenfalls wird auch die Wertminderung ersetzt, wenn der Gegenstand nach der Reparatur weniger wert ist als vor dem Schadensfall.
Den Wert des Hausratsgegenstands ersetzt die Versicherung, wenn dieser durch Einbruchdiebstahl oder Raub abhandengekommen ist. Maßgeblich ist der Wert des Gegenstands bei Eintritt des Schadensfalls. Erstattet wird der sogenannte Wiederbeschaffungswert, also der Betrag, der aufgewendet werden muss, damit die beschädigte oder abhandengekommene Sache neu angeschafft werden kann.
Vorsicht: Unterversicherung
Wer eine Hausratversicherung abschließen will, sollte vor allem auf eine ausreichende Versicherungssumme achten. Die große Gefahr bei dieser Police besteht nämlich darin, dass der Versicherte unterversichert ist, dass also der Versicherungswert unter dem tatsächlichen Wert des Hausrats liegt. In diesem Fall zahlt die Versicherung nur anteilig.
Regelmäßig bieten die Versicherungen die sogenannte Quadratmeter-Lösung an. In diesem Fall wird ein fester Betrag pro Quadratmeter (zwischen 650 und 700 Euro) festgelegt. Die Versicherungssumme ergibt sich dann aus der Multiplikation der Quadratmeter mit diesem Betrag.
Beispiel: Eine Familie mit einer 90 Quadratmeter großen Wohnung käme damit auf eine Versicherungssumme von 58.500 Euro (bei 650 Euro/qm) bzw. 63.000 Euro (bei 700 Euro/qm). Wenn die Versicherungssumme nach der genannten Formel pauschal berechnet wird, verzichtet die Versicherung bei einem Schaden darauf zu prüfen, ob der Hausrat unterversichert, also in Wirklichkeit mehr wert war.